Die Siersburg - Ein sagenhafter Ort

Schauergeschichten, klassische Mythen und zauberhafte Märchen in denen Burgen als Schauplätze dienen, faszinieren uns bis heute. Auch hier im Saarland erhalten Erzählungen von Hexen, jungen Rittern und Zauberern die Anziehungskraft und die Faszination dieser Orte. Auch um die Siersburg, die zwischen 1100 und 1200 n.Chr. auf dem ca. 300 Meter hohen Bergmassiv bei Rehlingen erbaut wurde, ranken sich die ein oder anderen Mythen und Sagen.

 

Das gewaltige Bauwerk der Siersburg diente einst zur Kontrolle der Schifffahrt auf der Saar. Außerdem lag die Burg günstig an zwei alten Handelsstraßen namens Flandernstraße, die von Italien nach Flandern führte und der Königstraße, die von Metz über Tholey nach Mainz am Rhein führte. Der frühere Eigentümer der Siersburg (1937-1979) war Franz von Papen, vorletzter Reichskanzler der Weimarer Republik. 1979 übernahm dann die Gemeinde Siersburg die Burg und sanierte den 16 Meter hohen Burgturm, der heute als Aussichtsturm dient.

 

Der unterirdische Gang zwischen Siersburg und Litermont

Eine bekannte Sage der Siersburg berichtet von der Mutter Margarete und ihrem trinkfreudigen Sohn Maldix, die Beide auf der benachbarten Burg auf dem Litermont wohnten. Nach jedem Streit zwischen Mutter und Sohn, lief die Mutter durch einen unterirdischen Gang zu ihrem anderen, lieben Sohn auf die Siersburg und saß den Streit dort aus.

 

Die Hexe von der Felsmühle

Eine weitere Sage steht ebenfalls in Verbindung zum Litermont. Dort gab es dieser Sage nach einen Ritter, der unsterblich in ein Burgfräulein von der Siersburg verliebt war. Die junge Dame war jedoch schon einem anderen Herrn versprochen. Deshalb ging der Ritter zu einer Hexe, die in der Nähe der Beckinger Felsmühle wohnte. Die Hexe braute dem Ritter einen Liebestrank für seine Geliebte. Da das Gebräu ausschließlich von einem Geweihten überbracht werden durfte, verkleidete sich der bösartige Bruder der Hexe als Kaplan, um den Zaubertrank zum Burgfräulein zu bringen. Der böse Bruder der Hexe ließ sich auf der Siersburg nieder und brachte somit auch Leid und Übel auf die Siersburg. Nun musste auch die Hexe um Hilfe bitten und eine Strafe für ihren Bruder finden. Sie braute erneut einen Liebestrank, der jedoch Gift enthielt. Diesen Trank sollte der Bruder der Magd, auf die er ein Auge geworfen hat, verabreichen. Die Magd verstarb daraufhin. Die Hexe hatte Rache an ihrem Bruder getan, der die Siersburg verließ und seine Schwester, die Hexe, endete für ihre Taten am Galgen.

 

Das Trompetenspiel der drei Brüder

Die Sage erzählt von drei Brüdern. Der eine Bruder wohnte auf der Siersburg. Die anderen beiden Brüder auf der Schaumburg und dem Litermont. Bis heute erzählt man sich, das man das Trompetenspiel, welches die drei Brüder jeden Morgen von allen drei Burgen gespielt haben, auch noch seit der Zerstörung der Burgen zu hören ist. 

 

Der Hexenmeister von Rehlingen

In Rehlingen soll lange Zeit ein Hexenmeister gelebt haben, der aus Rache an einem Ritter dessen Pferd lahmen ließ. Er besorgte auf einem Friedhof Sargnägel und schlug Diese in die Hufspur, die der Ritter in der Erde mit seinem Pferd hinterlassen hatte. Kurze Zeit später bemerkte der Ritter aus Siersburg, dass sein Pferd lahmte und in dessen Huf fanden sich die verzaubteren Nägel, die der Hexeneister zuvor in die Erde schlug.