Infoveranstaltung am 23.03.2023: Vorsorgekonzept Hochwasser und Starkregen der Gemeinde Rehlingen-Siersburg

Zum Projektstart für die Öffentlichkeit lädt die Gemeinde alle Interessierten zu einer Auftaktveranstaltung am 23.03.23, 18 Uhr 30 in die Niedtalhalle Siersburg ein.

Abbildung: eepi-Starkregenkarte der Gemeinde Perl (siehe www.geoportal-perl.de) Quelle: Gemeinde Perl, Hintergrund digitale Orthofotos (LVGL)

In den vergangenen Jahren kam es in ganz Deutschland immer wieder zu verheerenden Unwetterereignissen mit Starkregen und Hochwasser. Dabei mussten einige Städte und Gemeinden leidvoll erfahren, wie verwundbar sie für die, durch den Klimawandel mit hoher Wahrscheinlichkeit häufiger werdenden, Naturgefahren sind - auch hier im Saarland.

Um Gefahrenpotentiale zu erkennen und Schutzmaßnahmen für alle Bürgerinnen und Bürger sowie die eigene Infrastruktur umsetzen zu können, arbeitet die Gemeinde Rehlingen-Siersburg seit Januar dieses Jahres gemeinsam mit den Ingenieurbüros Landschaftsagentur+ (Ensdorf) und eepi GmbH (Saarbrücken) an einem Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept für das gesamte Gemeindegebiet. Die Gemeinde wird dabei durch eine Förderung des Konzepts von 90 % vom saarländischen Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz unterstützt.

 

Zum Hintergrund:

Im Unterschied zu den bekannten Flusshochwasserereignissen an der Nied und Saar, können Überschwemmungen durch Starkregen auch weit abseits der bekannten Gewässer auftreten und Schäden im gesamten Gemeindegebiet verursachen. Starkregenereignisse sind dabei lokal begrenzte Regenereignisse mit hohen Niederschlagsmengen in meist sehr kurzen Zeiträumen. Im Gegensatz zum Flusshochwasser liegt die besondere Gefahr bei diesen Starkregenereignissen darin, dass aufgrund nur unzureichender Vorhersagemöglichkeiten von Ort und Zeitpunkt meist kaum Zeit bleibt sich auf solche Ereignisse vorzubereiten. In kleinen Gewässern können sich rasch Sturzfluten mit Geröll und Schlamm ausbilden, die häufig eine Gefahr für Leib und Leben darstellen.

Aufgrund der enormen Wassermassen, die bei den jeweiligen Niederschlagsereignissen zusammenfließen können, ist es kaum möglich Überflutungen gänzlich zu verhindern. Ziel des Vorsorgekonzeptes ist es daher, das Risiko materieller Schäden sowie die Gefahr für Leib und Leben so weit wie möglich zu verringern. Neben der Gemeindeverwaltung selbst ist es wichtig auch Rettungskräfte, Gewerbetreibende und die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam Ideen zu entwickeln, um die Situation in gefährdeten Bereichen zu verbessern.

Der erste Schritt dazu ist die möglichen Gefahrenpotentiale richtig zu erkennen. Dazu werden bekannte Informationen zusammengetragen und umfassende örtliche Erkundungen vorgenommen. Neben den Informationen, die durch das kartierte Überschwemmungsgebiet der Nied bereits vorliegen, werden im Rahmen des Projekts zusätzlich flächendeckende Starkregengefahrenkarten mit Hilfe eines hochauflösenden Computermodells erarbeitet. Die Karten zeigen für das gesamte Gemeindegebiet, wie sich Regenwasser an der Oberfläche über Wald-, Wiesen- und Ackerflächen den Weg in die Siedlungsgebiete bahnt. Dabei werden verschiedene Niederschlagsszenarien in Form von häufig auftretenden und sehr selten auftretenden Ereignissen betrachtet. Ein großer Vorteil der Karten besteht darin, dass die Gefahr auch in den Bereichen abgeschätzt werden kann, in denen bisher keine Starkregenereignisse aufgetreten sind.

 

Einen wichtigen Beitrag im Projekt können und müssen auch die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde selbst leisten: Insbesondere den betroffenen Personen vor Ort sind die Wasserläufe bei Regenereignissen und daraus resultierenden Gefahrenpunkte oft bestens bekannt. Daher werden im Verlauf des Projekts Bürgerworkshops stattfinden, in denen alle Anwohner und Anwohnerinnen eingeladen sind Erfahrungen, Eindrücke oder auch Vorschläge direkt in das Konzept einzubringen.

 

Zum Projektstart für die Öffentlichkeit lädt die Gemeinde alle Interessierten zu einer Auftaktveranstaltung am 23.03.23, 18 Uhr 30 in die Niedtalhalle Siersburg ein.

 

In der Veranstaltung können Sie einen Einblick in das Projekt und die Thematik Hochwasser- und Starkregen erhalten. Es wird über den zeitlichen Projektablauf, die Ziele und die Möglichkeiten zur weiteren direkten Beteiligung am Projekt für alle Bürger und Bürgerinnen informiert. Neben der kommunalen Vorsorge wird auch über die Möglichkeiten und Pflichten zur Eigenvorsorge informiert.

Hochwasser- und Starkregenvorsorge ist eine Gemeinschaftsaufgabe und kann nur durch die erfolgreiche Zusammenarbeit gelingen!