Zwee Länner, dräi Sproochen un vill Geschichten - Zwei Länder, drei Sprachen und viele Geschichten

Der Erste Beigeordnete Joshua Pawlak (l) mit Ortsvorsteher Michael Engel an der Burg Esch und auf der Suche nach Grenz-Geschichten

Themenwanderweg Oberesch - Leben an der Grenze, Aufruf zur Mitarbeit

 

Vor zwei Jahren hat eine Arbeitsgruppe in Oberesch ein Konzept zur Anlage von Wander- und barrierearmen Spazierwegen auf unserer Gemarkung erstellt. Die Idee zu dem jetzt vorliegenden Spazier- und Wanderwegekonzept ist im Rahmen der Dorfwettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ entstanden. Nach Rücksprache mit der Gemeindeverwaltung, dem Ortsrat und den Teilnehmern der verschiedenen Vorbereitungstreffen und des Oberescher Dorfgesprächs.

 

Unterstützt durch ein Planungsbüro wurde gemeinsam eine Projektskizze ausgearbeitet und in der Folge ein Förderantrag der Gemeinde Rehlingen-Siersburg bei der Leader-Region Warndt-Saargau zur Finanzierung auf den Weg gebracht. Nach einem positiven Förderbescheid können wir nun in die Umsetzung des Konzeptes einsteigen. 

 

Geplant ist unteranderem ein Wanderweg, bei dem im Verlauf der Strecke Informationen rund um Besonderheiten, die sich aus der unmittelbaren Grenzlage von Oberesch ergeben, auf mehreren Schautafeln vermittelt werden. Seit 1990 sind zum Beispiel Oberesch und das lothringische Schwerdorff offiziell mit einer Jumelage verbunden. Die Beziehung zwischen den beiden Grenzdörfer reicht aber schon viel länger in der Geschichte zurück. Eine jahrhundertealte weltliche und kirchliche Geschichte verbindet Oberesch und Schwerdorff. Die gemeinsame Mundart, aber auch die bunten Geschichten des kleinen Grenzverkehrs sollen in Erinnerung gebracht werden. 

 

In diesem Zusammenhang suchen wir nun Informationen und Geschichten, speziell zu Thema Grenze aus der kompletten Region. Interessant können in diesem Zusammenhang sein:

  • Alte Fotos, Dokumente, Karten, Urkunden, die sich mit der Grenze, dem Grenzübertritt, u.s.w. auseinandersetzen
  • Anekdoten, Alltägliches und Kuriositäten zum Leben an der Grenze
  • Die Grenze im Krieg
  • Über die Grenze hinweg - was verbindet, was trennt?
  • Die Grenze heute, auch in Zeiten von Corona, welche Bedeutung hat die Grenze heute noch

Gerne können Sie Ihre Materialien und Informationen übermitteln an:

 

Kulturamt: Tanja Bücken (t.buecken@rehlingen-siersburg.de/06835508330)

Ortsvorsteher Michael Engel (Michael.engel@uweresch.de)

 

Hier erhalten Sie auch weitere Informationen zum Projekt, an dem sich interessierte Personen auch direkt beteiligen können.

 

Was haben Viez, kleine Schweinchen und die deutsch-französische Grenze miteinander zu tun?

 

Der kleine Grenzverkehr war eine Herausforderung für die Menschen in unserer Region. Viele Landwirte hatten auf beiden Seiten der Grenze Ländereien und mussten trotz Schlagbaum und Grenzkontrollen auch die Felder in Frankreich bewirtschaften. Mit einer offiziellen Genehmigung durfte zum Beispiel Heu, Getreide usw. über die Grenze transportiert werden. Doch was macht Frau oder Mann, wenn die günstigen Kartoffeln oder das kleine Schweinchen heimlich aus Frankreich nach Oberesch geschmuggelt werden musste. Schwierig war immer alles, was Geräusche macht. Doch die Oberescher Landwirte waren erfinderisch. Die kleinen Ferkel wurden einfach mit warmen Viez abgefüllt. Der Alkohol haut irgendwann jedes Schwein um und schenkt auch dem lautesten Schwein einen geruhsamen Schlaf. Das schlafende Schwein kommt auf den Wagen. Darauf eine große Portion Heu und Getreide und dann über die Grenze. Keine Wutz wurde jemals von den Grenzbeamten erwischt.