Flatter-Ulmen für das Niedufer

Der Beigeordnete informiert

Letzte Woche wurden im Beisein des Ministers für Umwelt und Verbraucherschutz Reinhold Jost, in einer Gemeinschaftsaktion der Naturlandstiftung Saar, deren Tochter der Naturland Ökoflächen-Management GmbH, dem ASV „mittlere Nied“ Hemmersdorf e.V., dem Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) und der Gemeinde Rehlingen-Siersburg 30 Flatter-Ulmen am Niedufer bei Niedaltdorf gepflanzt.

Die Flatter-Ulme ist im Saarland vom Aussterben bedroht. An der Nied finden wir noch wenige Exemplare. Die Bäume wurden vom ASV Hemmersdorf aufgezogen und für diese Aktion zur Verfügung gestellt. In jedem Sommer zeigt sich eine Problematik in der Wasserqualität der Nied, was der Wassererwärmung geschuldet ist. Gerade in flachen Bereichen erwärmt sich das Wasser im Hochsommer enorm. Die 30 Flatter-Ulmen sollen in einem Teilbereich des Niedufers in Niedaltdorf in den kommenden Jahren und Jahrzehnten Schatten spenden und einen größeren Temperaturanstieg verhindern. In Hemmersdorf wurden in diesem Jahr schon über 130 Bäume am Niedufer durch den ASV Hemmersdorf gepflanzt.

Für die Unterstützung möchten wir uns recht herzlich beim Landesbetrieb für Straßenbau, der Naturlandstiftung und beim saarländischen Umweltministerium bedanken. Die Umsetzung dieser Maßnahme ist eines der 14 Umweltprojekte, die 2020 im Rahmen einer Kooperation mit der Naturlandstiftung Saar vom Landesbetrieb für Straßenbau finanziert wird. Dabei handelt es sich um freiwillige Umweltschutzprojekte, die über den Rahmen der gesetzlichen Vorschriften hinausgehen.

Ein ganz besonderer Dank geht an die zahlreichen Helferinnen und Helfer des ASV Hemmersdorf, die mit dieser Aktion einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Artenvorkommens in der Nied leisteten.

Vielen Dank

Ihr
Joshua Pawlak
Erster Beigeordneter

Starkregenereignisse – Die Gefahren frühzeitig erkennen

Extremwetterlagen können immer und überall auftreten. Die Jahreszeiten sind durchwachsen; Kältewellen und Hitzeperioden geben sich mit orkanartigen Stürmen ‚die Klinke in die Hand‘. Da heißt es für den ein oder anderen Keller: ‚Land unter!‘  Vor allem, wenn in einer Region oder in nur einem Ort innerhalb kurzer Zeit extrem hohe Mengen Wasser vom Himmel fallen. Die Annahme, es seien lediglich Häuser/Wohnungen betroffen, die der Nähe von Flüssen liegen, ist ein Trugschluss. Neben fließenden Gewässern, die bei Starkregen unberechenbar werden können, kann Starkregen unabhängig hiervon eine Sturzflut auslösen. Es können große Schäden entstehen.

Vorsorge zu treffen, ist hier der beste Ratgeber! Das saarländische Umweltministerium fördert die Erstellung von Starkregenkarten und Vorsorgekonzepten, um auftretenden Gefahren nicht machtlos gegenüber zu stehen. Der Gemeinderat Rehlingen-Siersburg hat in seiner Sitzung am 26.11.2929 der Verwaltungsvorlage zur Erstellung eines Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept einstimmig zugestimmt. Die im Zuge der Konzepterstellung erarbeiteten Ergebnisse fließen am Ende in einen priorisierten Maßnahmenkatalog, der alle Bereiche der Vorsorge berücksichtigen wird. Darüber hinaus wird es aber auch notwendig sein, dass die Bürgerinnen und Bürger verschiedene Maßnahmen ergreifen, die dem Eigenschutz dienlich sein werden.

Im kommenden Jahr soll gemeinsam mit einem Planungsbüro mit der Erstellung von Konzepten begonnen werden. Ein zentrales Thema wird dabei die Erstellung von Starkregenkarten sein. Diese Starkregenkarten werden auf Grundlage von Modellrechnungen erstellt. Diese stützen sich vor allem auf topographische Eigenarten und die Gegebenheiten des Kanalnetzes. Die Planer arbeiten dafür mit einem digital erstellten Modell der Grundfläche arbeiten. Auf den Starkregenkarten können dann auf einen Blick Gefahrenzonen erkannt werden. Bei der Erstellung sind auch die Erfahrungen und Beobachtungen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort, d. h. aus den Ortsteilen von enormer Bedeutung. Daher werden diese Konzepte in den Ortsräten diskutiert und in Bürgerforen vorgestellt. Die genaue Umsetzung und der Zeitpunkt der Termine hängen u. a. von der Entwicklung der Corona-Pandemie im kommenden Jahr ab.

Der Erfolg eines solchen Konzeptes hängt von einem guten Zusammenspiel zwischen der Gemeindeverwaltung, den politischen Vertretern und vor allem den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Rehlingen-Siersburg ab. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei allen 3 Fraktionen im Gemeinderat Rehlingen-Siersburg für die Unterstützung bedanken. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger auf dem Laufenden halten, damit Sie Ihre Erfahrungswerte in die Diskussion einbringen können.

 

Ihr
Joshua Pawlak
Erster Beigeordneter

Naturerlebnisraum Bahnhof Hemmersdorf

Beginn der Bauarbeiten

In Hemmersdorf entsteht im Bahnhofsumfeld entlang der Gleisanlagen auf der dortigen gemeindeeigenen Fläche in einer Größe von ca. 3500 qm eine Freianlage mit ökologisch-nachhaltiger Prägung. Dieser Naturerlebnisraum, der über einen offenporigen Fußweg erschlossen wird, soll in seinen Detailgestaltungen Vorbild sein für die Umsetzung ähnlicher Projekte in Gärten und Freiräumen als zusätzlicher Beitrag zur Förderung des Siedlungsnaturschutzes (s. beiliegende Planung).

Das Bahnhofsumfeld eignet sich in besonderer Weise als Grundlage für diesen Erlebnisraum, da die überwiegend geschotterte Brachfläche von sich aus nährstoffarm ist, wodurch mit geringem Aufwand wertvolle Lebensräume für Flora und Fauna herstellbar sind.  Nahezu das gesamte Material kann in der Fläche verbleiben und muss lediglich leicht aufgearbeitet werden.

So wird beispielsweise eine Schmetterlings- und Bienenwiese mit einer reinen Wildblumenmischung angelegt. Der Blühaspekt von früh blühenden Arten bis Hochsommerarten garantiert eine kontinuierliche Nektarsammelquelle für Insekten und Wildbienen, die auch in den Folgejahren bestehen bleibt; dabei muss nur einmal im Jahr gemäht werden.

 

In den Benjeshecken beziehen nicht nur zahlreiche Gartenvögel ihre Nistplätze, sie bieten auch anderen Tieren Unterschlupf und optimale Winterquartiere für Kleinsäuger. Unterstützt werden diese durch Hecken aus einheimischen Sträuchern, die nicht nur als Versteck und Unterschlupf genutzt werden können, sondern deren Früchte auch Vögeln und Insekten als Futter dienen.

Ruhebänke wie Trockenmauern bieten Sitzgelegenheiten und Beobachtungsmöglichkeiten für die sich entwickelnde Flora und Fauna im Erlebnisraum.

Die Erdarbeiten, Geländemodellierungen und Anlage der Wege werden in den kommenden Wochen durchgeführt, im Frühjahr 2021 erfolgen die Anpflanzungen und Einsaaten.

Die Finanzierung des Projektes erfolgt zu 90% aus Mitteln des Bundes und des Landes im Rahmen des Sonderrahmenplans „Förderung der ländlichen Entwicklung“, so dass für die Gemeinde nur noch ein Anteil von 10% verbleibt, der durch das Einbringen von Eigenarbeitsleistung abgegolten werden kann.

Wer spinnt denn da? Gespinstmotte oder Eichenprozessionsspinner?