Auf den Spuren des Gänsesägers an der Nied

Bürgermeister Joshua Pawlak gemeinsam mit den zuständigen, ehrenamtlichen Naturwächtern Wilbert Hilt und Rolf Klein.

Seit einigen Jahren verbreitet sich der Gänsesäger in Luxemburg an der Sauer. Nördliche Populationen sind Kurzstreckenzieher und daher regelmäßige Wintergaste in Mitteleuropa. Als Nahrungsgrundlage dienen vor allem Fische. Seltener erbeutet er auch Krebstiere oder Wasserinsekten. Der Gänsesäger lebt vor allem an Flüssen oder Seen mit großem Fischaufkommen.

Vorwiegende Brutgebiete des Gänsesägers sind vor allem im Norden Deutschlands an der Ostseeküste und an der polnischen Grenze sowie im Voralpenraum. Die Vögel bevorzugen naturbelassene, schnell fließende Gewässer, gerne auch mit Stromschnellen, als Lebensraum. Letztes Jahr wurde erstmals ein Männchen des Gänsesägers an der Nied gesichtet, was aufgrund der ausgezeichneten Brutbedingungen Hoffnung auf eine lokale Population gibt. Aufgrund der natürlichen Beschaffenheit der Nied, die auch ideal für die Brut ist, besteht nun also auch die Möglichkeit, dass auch Weibchen in der Nähe sind.

Im Gegensatz zu Enten brütet der Gänsesäger in bereits vorhandenen Baumhöhlen oder Nischen anstatt im Schilf. Bisher hat der Gänsesäger noch nie im Saarland gebrütet. Aus diesem Grund wurden Nistkästen installiert, um eine mögliche Brut in diesem Jahr zu unterstützen. Die Brutzeit beginnt im April, erfordert jedoch niedrigen Wasserstand. Die Nistkästen wurden auf Gemeinde- und Niedgrundstücken angebracht, um den Gänsesägern optimale Brutbedingungen zu bieten. Im Gegensatz zu Arten wie der asiatischen Hornisse oder der Herkulesstaude, die sich durch menschliche Intervention verbreiten, ist der Gänsesäger kein Neozoon. Er gehört zu den Arten, die auf natürliche Weise in einem bestimmten Gebiet vorkommen. Es ist normal, dass Arten kommen und gehen, aber insgesamt gehen mehr Arten verloren als neue hinzukommen, was eine normale Dynamik in natürlichen Ökosystemen darstellt.