EINLADUNG zur Abschlussveranstaltung Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept am 18.09.24

Dieses Konzept wird festlegen, an welchen Stellen die öffentliche Hand sinnvolle Maßnahmen zur Vorsorge gegen Hochwasser und Starkregen umsetzen können. Es zeigt aber auch auf, wie Sie als Bürgerinnen und Bürger selbst aktiv werden können, insbesondere in Risikogebieten.Starkregenereignisse sind dabei lokal begrenzte Regenereignisse mit hohen Niederschlagsmengen in meist sehr kurzen Zeiträumen. Im Gegensatz zum Flusshochwasser liegt die besondere Gefahr bei Starkregenereignissen darin, dass aufgrund nur unzureichender Vorhersagemöglichkeiten von Ort und Zeitpunkt meist kaum Zeit bleibt sich auf solche Ereignisse vorzubereiten. In kleinen Tiefenlinien können sich rasch Sturzfluten mit Geröll und Schlamm ausbilden, die nicht selten eine Gefahr für Leib und Leben darstellen.

Abschlussveranstaltung am 18. September 2024

Wir laden Sie herzlich zur Abschlussveranstaltung am 18. September 2024 um 18:00 Uhr in die Niedtalhalle in Siersburg ein. Bei dieser Veranstaltung werden die Ergebnisse des Projekts für alle Ortsteile vorgestellt. Es wird eine Gelegenheit geben, sich über die erstellten Karten und Dokumente zu informieren und Fragen zu stellen.

Beteiligung an den Workshops

Die Beteiligung am ersten Workshop war leider sehr gering. Auch wenn beim zweiten Workshop mehr von Ihnen dabei waren, hätten wir uns nach der Kurzpräsentation mehr Input und auch Dokumentationen erhofft, um diese weiter in die Berechnungen einbauen zu können. Ihre Rückmeldungen und Hinweise, ob durch Fotos, Videos oder Informationen, sind jedoch von unschätzbarem Wert für die Weiterentwicklung der Vorsorgemaßnahmen und die Erstellung der Gefahrenkarten. Vielen Dank daher an alle, die uns mit diesen Informationen versogt haben.

Private und nicht gemeindeeigene Flächen

Es ist wichtig zu betonen, dass viele der betroffenen Flächen in Privatbesitz sind oder außerhalb unserer Verwaltung liegen. Daher liegt der Schutz und die Vorsorge für diese Flächen in Ihrer eigenen Verantwortung. Die Gemeinde kann nur Maßnahmen für die Flächen ergreifen, die in unserer Zuständigkeit liegen. Auch wenn wir einen umfangreichen Maßnahmenkatalog erstellt haben, können wir nicht alle Maßnahmen direkt oder auch langfristig umsetzen, da dies oft umfangreiche Planungs- und Genehmigungsverfahren erfordern oder Grundstücksverhandlungen notwendig sind. Die Gemeinde ist zudem nicht verpflichtet, Maßnahmen zum Hochwasser- und Starkregenschutz umzusetzen. Trotzdem hat sie sich schon vor dem Starkregenereignis an Pfingsten auf den Weg gemacht, um hier aktiv zu werden. Ebenfalls wurden schon während der Konzepterstellung Maßnahmen durch die Gemeinde getroffen. Es bleibt aber nochmals festzuhalten und zu betonen, dass aufgrund der enormen Wassermassen, die bei den jeweiligen Niederschlagsereignissen lokal zusammenfließen können, es kaum möglich ist Überflutungen gänzlich zu verhindern.

Ziel des Konzepts

Ziel des Vorsorgekonzeptes ist es daher, das Risiko materieller Schäden sowie die Gefahr für Leib und Leben so weit wie möglich zu verringern. Neben der Gemeindeverwaltung selbst ist es wichtig auch Rettungskräfte, Gewerbetreibende und die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam Ideen zu entwickeln, um die Situation in gefährdeten Bereichen zu verbessern.

Neben den Informationen, die durch kartierte Überschwemmungsgebiete wie beispielsweise an der Nied bereits vorliegen, wurden im Rahmen des Projekts zusätzlich flächendeckende Starkregengefahrenkarten mit Hilfe eines hochauflösenden Computermodells erarbeitet. Die Karten zeigen für das gesamte Gemeindegebiet, wie sich Regenwasser an der Oberfläche über Wald-, Wiesen- und Ackerflächen den Weg in die Siedlungsgebiete bahnt. Dabei werden verschiedene Niederschlagsszenarien in Form von häufig auftretenden und sehr selten auftretenden Ereignissen betrachtet. Ein großer Vorteil der Karten besteht darin, dass die Gefahr auch in den Bereichen abgeschätzt werden kann, in denen bisher keine Starkregenereignisse aufgetreten sind. Daher wird es auch die Karten auf der Webseite der Gemeinde nach Abschluss des Projektes geben, damit sich dort jede/r Eigentümer/in informieren kann, um selbst mögliche Vorsorge am eigenen Grundstück zu sorgen.

Seit Beginn der Arbeiten im Dezember 2022 haben wir durch Ortsbegehungen, die Auswertung von Daten und die Erstellung von Starkregengefahrenkarten gefährdete Bereiche präzise identifiziert und Maßnahmenvorschläge entwickelt. Diese Karten und Informationen werden, wie angekündigt, nach der Abschlussveranstaltung auf unserer Webseite veröffentlicht. Personen die keinen Internetzugang haben, können sich gerne bei der Gemeindeverwaltung melden. Die Karten bieten eine wertvolle Grundlage, um sich über mögliche Risiken zu informieren und geeignete Maßnahmen zur Eigenvorsorge zu ergreifen.

Abschließend

Bei extreme Hochwasserereignissen werden auch in Zukunft Schäden nicht gänzlich vermeidbar sein.

Es liegt an Ihnen, sich über die Gefahrenlage zu informieren und selbst auch aktiv zu werden. Unser Vorsorgekonzept ist ein wichtiger Schritt, um die Risiken durch Hochwasser und Starkregen zu minimieren, aber Ihre Eigenverantwortung an Ihrem Eigentum ist von großer Bedeutung. Gemeinsam können wir unsere Gemeinde besser auf diese Herausforderungen vorbereiten.

An dieser Stelle möchten wir uns vorab bei allen Bürgerinnen und Bürgern bedanken, die bei den Workshops dabei waren, sich aktiv und konstruktiv eingebracht haben oder uns Unterlagen zur Verfügung gestellt haben. Ein Dank geht auch an die Ortsvorsteher, sowie an die 10 Löschbezirke der Feuerwehr sowie an den damaligen Gemeindewehrführer Heiko Augustin und den jetzigen Wehrführer Daniel Schwartz für die Unterstützung. Zu Schluss geht der Dank an das Planungsbüro Epi und die Fachabteilung der Gemeinde in Person von Florian Apitz sowie den Bauhof der Gemeinde. Vielen Dank an alle Beteiligten!