Internationales Jugend Workcamp 2022 Itzbachtal

Im westlichen Saarland, in der rund 15.000 Einwohner zählenden Gemeinde Rehlingen-Siersburg (Landkreis Saarlouis), unweit der Landesgrenze zu Frankreich, ist ein viel beachtetes Projekt der Karsten Nendel (Natur-) Stiftung angesiedelt. An der Nahtstelle des Siedlungsraumes des Dorfes Itzbach zu den naturräumlichen Landschaften im sogenannten ‘Itzbachtal‘, benannt nach dem kleinen Bach, der hier seinen Lauf nimmt, ist die Stiftung beginnend mit ersten Vorplanungen seit 2018 tätig.

Beschaulich ist dieses ‘Itzbachtal‘ eingebettet in das umgebende Hügelensemble aus dem Hoesberg, dem Limberg und dem Königsberg, die mit herrlichen Waldungen zu gefallen wissen.

Hier in diesem Itzbachtal, eröffnet sich ein Naturraum mit großem ökologischem Potential. Dieses zu wecken, zu fördern und in landschaftlicher Schönheit sowie in der Vielfalt der Arten in Flora und Fauna reich zu entwickeln, ist Aufgabe eines besonderen, eines qualifizierten Naturschutzprojektes, das unter dem Titel „ÖKOLOGISCHE AUFWERTUNG DES ITZBACHTALS“ im Sommer des Jahres 2020 konkret und praktisch seine Tätigkeit begonnen hat.

Inspirierende Philosophie, konkrete Zielsetzung und reales Programm des Vorhabens sind, im Wege einer möglichst extensiven Nutzung der Flächen, etwa als Streuobstwiesen oder Tier-Weideareale, einer wilden Verbuschung der Tallagen entgegen zu wirken. Öffnung und Offenhaltung vormals verbuschter Brachflächen erschließen die Voraussetzungen dafür, dass sich in der Vielfalt landschaftlicher Strukturen auch die Vielfalt der Arten im Pflanzen- und Tierbestand mehrt.

Bei genauer Betrachtung wird das Itzbachtal – unser Projektobjekt – aus zwei Tallagen gebildet; jeweils durch den Lauf eines kleinen Baches und weiterer kleinerer Rinnsale und Fließgewässer über Jahrtausende geformt.

Wo sich diese beiden Täler verschmelzen, weitet sich die Ebene zwischen den vorgenannten mittelgebirglichen Hügeln, und hier ist das Dorf Itzbach gelegen.

Eine Anhöhe in der Art einer Geländekuppe erhebt sich am Scheitelpunkt der Verbindung der beiden Täler und der Öffnung zu einem größeren Tal.

Dieser rundlich gebildete Hügel ist geologisch eine Bundsandstein-Formation mit nur geringer Bodendeckung sandigen, nährstoffarmen Materials. Der Bewuchs ist karg, eine magere Grasvegetation. Begünstigt durch seine geografische Lage ist die Kuppe mit Namen „Hexendanz“ nahezu über den ganzen Tag sonnenbeschienen.

Dies sind vorab gute Bedingungen eines geeigneten Lebensraumes für Eidechsen, die hier auch vorzufinden sind.

Aufgabe des Workcamps ist es, – im Rahmen des Gesamtprojektes – die grundlegend gegebenen Bedingungen für ein Eidechsen-Habitat so zu verbessern, dass sich die Population der Tiere stabilisieren und gar vergrößern kann. Auch eine Mehrung der vorkommenden Arten mag durch planvolle und gezielte Anreicherung der Strukturen des Lebensraumes für Eidechsen möglich sein.

 

Projekt zur Entwicklung und zum Schutz der Natur im Itzbach-Tal

 

Wir wollen gemeinsam ein Paradies für Eidechsen bauen. Das ist ein Teil eines großen Projektes in diesem Gebiet, das den Namen trägt: Tal des Itzbach (Bach = ruisseau = brook)

Hier soll sich die Natur noch besser entwickeln können, und sie soll für die Zukunft auch besser geschätzt werden.

Vielleicht fragt man sich: „Es ist doch sehr schön hier, was will man besser machen?“ Tatsächlich, die Natur ist hier wirklich noch in einem guten Zustand.

 

Das Ziel des Projektes ist:

  • Die Vielfalt in der Pflanzenwelt (Flora) und in der Tierwelt (Fauna) zu mehren: Diversität!

Was ist der Grund?

Vor etwa 40 Jahren endete hier die Nutzung der Felder durch die Landwirtschaft. Heute werden nur noch wenige Grundstücke von Bauern genutzt.

Das Ergebnis: Ein wilder Bewuchs aus Buschwerk, Hecken und Sukzessionswald hat sich im Tal über die Felder gelegt; dominierende Pflanzen haben sensible Pflanzen verdrängt und die Zahl der Pflanzenarten reduziert.

Wenn sich aber die Zahl der Pflanzenarten verringert, mindert sich auch die Zahl der Tierarten.

Und: viele Tierarten benötigen einen Wechsel von Typen der Landschaft, also, eine Abwechselung von Wald, Büschen und (ganz wichtig!) von offenen Landschaftsteilen, also größeren Wiesen.

 

Ein wichtiges Ziel des Projektes zur Entwicklung und zum Schutz der Natur hier im Tal des Itzbaches ist:

Den wilden Bewuchs von dichtem Buschwerk, von Hecken und Gehölzen reduzieren und wieder offene Landschaften, also Wiesen und Weiden schaffen.

 

Dabei sind wichtige Mitarbeiter/innen des Projektes:

  • Schafe und Ziegen (in voraussichtlich einem Jahr auch robuste Rinder, die das ganze Jahr über im Freien bleiben).
  • Diese Tiere fressen auf ihren Weiden und halten diese frei von wildem Bewuchs.

So können auf diesen Wiesen auch neue Obstbäume gepflanzt werden.

 

Wir schaffen ökologische Diversität!