TWRS Themenmonat - Was gehört nicht in die Toilette

Küchenrolle, Taschentücher, Medikamente und Feuchttücher. All diese Dinge landen oft in der Toilette. Die Folge: Verstopfungen oder lahmgelegte Pumpwerke führen zu Schäden in Millionenhöhe an unseren Abwassersystemen, Arzneimittelwirkstoffe gelangen in naheliegende Flüsse und Seen und können somit die Hormonsysteme der Organismen stören.

Alle Haushalte in Deutschland verfügen über den Zugang zu einer Toilette. Davon sind 97 Prozent an das Kläranlagensystem angeschlossen. Damit nimmt Deutschland weltweit einen Spitzenplatz in der Sanitärversorgung ein. In über 9.000 kommunalen Kläranlagen werden jährlich etwa zehn Milliarden Kubikmeter Abwasser aufbereitet. Nach der Aufbereitung wird das behandelte Abwasser wieder in den Wasserkreislauf (Oberflächengewässer) zurückgeführt. Trotz behandeltem Abwasser gelangt dennoch eine Vielzahl von Stoffen in die Gewässer und ggf. auch in Böden. Dazu zählen Arzneimittel, Biozide, Coffein und Drogen. Diese Stoffe haben unterschiedliche Quellen – so auch die häusliche Toilette. Fast 100 Prozent des Abwassers werden biologisch behandelt. Das Hauptziel dabei ist, eine Belastung der Gewässer durch organische Substanzen und Nährstoffe zu minimieren. 

Die Toilette ist kein Mülleimer. Dennoch werden die Abwasseranlagen durch folgenden Müll, der über die Toilette entsorgt wird, empfindlich gestört oder beschädigt:

  1. Gemüse- und Fleischabfälle, Essensreste, Speiseöle und –fette
  2. Hausmüll: Zigarettenkippen, Feuerzeuge, Rasierklingen, Flaschenverschlüsse, Altpapier, Plastik und andere feste Abfälle
  3. Medikamente (fest und flüssig)
  4. Hygieneartikel: Babywindeln, Slipeinlagen, Damenbinden, Inkontinenzprodukte, Tampons, Kondome, Haare, Wattestäbchen, Papiertücher und vor allem Feuchttücher
  5. Sondermüll: Batterien, chlorhaltige und ätzende Putz- und Reinigungsmittel, Altöl, Chemikalien, Farben und Lacke

 

Wischwasser wohin - darf es in die Toilette?

Da vieles Gullys vor der Haustür nur an die Regenkanalisation angeschlossen sind, würde das dort entsorgte Putzwasser ohne Umweg über die Kläranlage wieder zurück in unsere Gewässer fließen. In diesen Fällen wäre die Entsorgung des Putzwassers über den Gully umweltschädlich. Von daher sollte man das Wasser aus dem Putzeimer prinzipiell in die Toilette schütten und auf scharfe Haushalts-Chemie möglichst generell verzichten. Für den Hausputz reichen ein neutraler Allzweckreiniger, Scheuerpulver, Essigreiniger, Zitronensäure und Spülmittel.